Tag x+ 1...

Die Schinderei auf der Piste geht weiter. Gestern wieder in Spitzkunnersdorf den Wald durchforstet: der Schnee ist neu, die Loipe nicht ausgeleiert und die Waldwege locken durch die Einsamkeit. Am falschen(?) Weg abgebogen, folgen wir den Spuren eines Riesentraktors und genießen die seichte Abfahrt, bis wir an einem Feld ankommen. Wohin nun? Den steilen Berg abrollen oder den weißen Hügel erkunden, der ganz weich nach unten ins Unbekannte führt? Natürlich das, denn wer will schon steil nach unten rollen und sich Zig Beulen holen? Der Schnee ist tief und etwas vereist und trägt unsere Körper gut, man kann wunderbar die Geschwindigkeit drosseln durch die Verlagerung des Körpergewichts von einem Bein aufs andere. Und wenn es doch zu schnell wird, schmeißt man sich einfach hin: es ist weich, auch wenn´s kalt auf die Haut kommt. Schnell erreichen wir das Ende dieses Hügels (im Sommer sicherlich ein Berg) und landen in einer Siedlung. Das beruhigt: wo die Menschen wohnen, gibt's immer Hilfe. Aber wir haben unseren Navi mit, auch mein Handy hängt um meinen Hals - keine Angst, wir finden uns zurück. Ja. Es stellt sich aber raus, der Umweg ist weit und unbekannt, auf den Straßen rutschig und gefährlich. Wir müssen zurück, auf die selbe Spur, die wir im Schnee gelassen haben. Oh nein, es geht ja bergauf, im tiefen Schnee (bis zur Hüfte tief, wenn ich ohne Bretter bin). Es wird langsam dunkel, mein Gefährte hat seine Sonnenbrille auf (wie praktisch!). Seufz-seufz. Wir krauchen hoch. "Es wird bestimmt über eine Stunde dauern",- stellt mein Begleiter ermunternd fest. Ich beiße die Zähne zusammen, schüttle den Schnee von meinen feuchten Handschuhnen ab und denke an die Wärme im TRIXI-Bad, wo unsere Freunde auf uns warten. Als wir am Auto endlich ankommen, sind meine Beine mit Bleigewichten behangen, die Arme schmerzen und die Kleidung tropfnaß vom Schwitzen. Der heiße Tee tröstet die Seele, die Augen wollen nicht wach bleiben. Wir fahren nach Hause, es ist fast dunkel. Nur ein einziger Gedanke: schnell auf die Couch und vor der Glotze die ersehnte Ruhe bekommen. Zuhause stellt mein Mann fest (Pi mal Daumen), dass wir 7 km zurückgelegt haben, die Hälfte davon immer straf den Berg hoch. Ist es nicht eine Leistung? (Siehe Karte - von einer Marke zur anderen!)

Heute geht es wieder auf die Piste. Der Schnee bleibt nicht für ewig liegen, langsam kommt der Frühling .

Kommentar schreiben

Kommentare: 0