Bizarre Welten aus Steinen: Český ráj

Den ganzen Mai befahren wir Tschechien und seine Berge, bewandern die unbegehbaren Orten und alten Burge - eher Burgruinen. Wenn man sich vorstellt, dass unterwegs die Sonne scheint, das saftige Grün der Wiesen und Wälder entgegenleuchtet, die Obstbäume in Blüte, mal weiß, mal rot, in den Vorgärten die bunten Papageientulpen, und immer öfter die gelben Rapsfelder, dann denkt man, es ist ein Paradies.

Heute unterwegs zum Rotstein, musste ich mir eine kesse Antwort ausdenken, die meinen lieben Mann in Zaum halten könnte.

Es ist so, dass er sich die Sprüche meines Vaters zum Vorbild genommen hat und mich damit schneidet, wenn ich ihm zu frech komme. Mein Papa war ein Macho, durch und durch. Seine beliebtesten Sprüche zu meiner Mutter dienten uns Jahrzente als Grund zum Lachen oder als Kritik, wenn etwas nicht nach unserer Nase war. Z.B. sagte er gerne, dass ´ne Frau eine lange Zunge hat, wenn er meiner Mutter im Streit unterlegen war. Oder, wenn er ein Essen von ihr bekam, das ihm nich mundete, meinte: "Kackessen, aber dafür vollen Mund. Der Muzhik (der Mann auf Russsich) braucht nicht viel, dafür aber fein."

Ich, die ich eine Tochter eines solchen Machos bin, züchte wahrscheinlich weitere Machos um mich herum weiter.  Nun war meine Göttergatte über meine Boshaftigkeit verärgert und meinte einmal, ich muss mir meine lange Zunge kürzen lassen. Ab sofort hieß es nun, Zungekürzen.

Also kam ich unterwegs nach Tschechien zu einem wundervollen Einfall. Ich fragte ganz unschuldig meinen Mann, der mit über 100 Sachen durch die Autobahn raste, wann er nun zum Zahnarzt gehe. Aha, bald. Er möchte doch bitte den Zahnklempner bitten, ihm die Haare von den Zähnen entfernen. Zuerst war er sprachlos, dann guckte er zu mir (WÄHREND DER FAHRT!) und brach schallend im Lachen aus. Unser Auto bebte vor Lachsalven.

       Hey, Professore, ich lerne doch schnell von dir, oder?