Salsa auf dem Parkett des Lebens

Was hat SALSA-Tanz mit den Paarfindungsstatistiken im reellen Leben zu tun? Die Antwort ist mir klar geworden, als ich von meinem Salsa-Kurs letzen Montag nach Hause gekommen war. Nun, ich musste mich mit meinem Partner gemeinsam dort anmelden. Die anderen Teilnehmer waren allerdings alle solo. Am Anfang hat sich die Paarfindung unproblematisch stattgefunden: es gab genug Partner für den Tanz. Wenn die Frauen im Überfluss waren, haben sie mit einander geübt. Kritisch wurde, als die Frauen plötzlich nicht alle da waren. Die Herren waren übrig und saßen in -erwartung, dass eine Dame aufkreuzt. Mit einander haben sie nicht getanzt. Was für mich unverständlich ist, denn der Kurs ist zum Üben da und wurde als Sportdisziplin ausgeschrieben. Mein Mann erklärte grinzend, das würde ja als schwul betrachtet. Na gut- soweit. Im Verlauf des Unterrichts mussten wir die Partner wechseln. Auf einmal war ich mit jemand, der aus der Warteschlange kam. Ich übte mit ihm, bis er aus Solidaritätsgründen(?) mich an weitere Genossen vermitteln wollte, die allerdings kein großes Interesse daran zeigte. Das kam mir spanisch vor: schließlich bin ich nicht zur Partnerfindung hier, sondern um mit meinem Mann bestimmte Figuren einzuüben und dann auf dem Tanzparkett im Urlaub eine  gute Figur abzugeben.  eine Weile stand ich allein da und übte mit mir selbst. Ich schaute, wie mein Mann flott mit seiner Studentin tanzte und bekam eine miese Laune. Alleinsein beim Tanzen ist nicht meine bevorzugte Stellung. Am liebsten hätte ich meinen Mann der jungen Frau weggenommen. Das nächste Mal, beschloss ich, werde ich auf zuverlässige Tanzpartner achten und mir den nehmen, mit dem ich schon mal geübt habe. Nießtüten ohne Ehrgefühl (man lässt doch eine Dame nicht allein beim Tanzen stehen!) werde ich weit links liegen lassen.

 

Und so läuft es auch im Leben ab: unsolide Partner werden links liegen gelassen, die zuverlässigen haben keine Schwierigkeiten weder im Job noch bei den Frauen. Und in diesem Land bestimmen die Frauen, wen sie sich nehmen oder nicht: es gibt laut Statistiken nicht genug Frauen!

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